Reisebericht Spanien - Portugal



Dieses Jahr sollte es wieder einmal in den Süden gehen. Geplant war die nordspanische Atlantikküste bis nach Portugal. Von Porto aus, sollte es das Duoro-Tal Richtung Osten nach Spanien zurück, dann durch das Rioja-Gebiet wieder Richtung Frankreich. Ein Halt sollte noch in Andorra stattfinden. Dazu wollten wir unterwegs noch diverse Orte wie z.B. Carcassonne ansehen. Da wir planten in Spanien das ein oder andere Weingut zu besichtigen und Wein zu degustieren, haben wir vorsorglich einen Anhänger günstig gemietet, damit wir auch Wein mitbringen konnten.



Am Freitag am Morgen ging es los. Ziel war quer durch Frankreich ohne Mautstrassen zu nutzen. Dazu haben wir 3 Tage eingeplant. Erstes Ziel sollte Saint-Jean-de-Luz sein, wo wir schon einmal auf einem Campingplatz waren. Der absolute Lieblingsort von Bettina.


Und so sieht die Reise aus, die wir schlussendlich gemacht haben





Reise durch Frankreich

Zuerst fuhren wir auf der Autobahn in der Schweiz bis Genf. Von da aus über Landstrassen Richtung Westen. Anstrengend ging es dann weiter über schmale Landstrassen. Am ersten Abend haben wir zwischen Lyon und St. Etienne einen Stellplatz gefunden. Nach dem Abendessen und dem Abwasch noch etwas Hörbuch hören und dann ab ins Bett. Am nächsten Tag sind wir durch das Zentralmassiv von Frankreich auf gut ausgebauten Hauptstrassen gefahren und haben am Abend in der Nähe von Lourdes einen Campingplatz angefahren. Auch hier sind wir nach dem Abendessen im Hüsli relativ früh ins Bett. Am dritten Tag sind wir dann weiter und sind am Nachmittag in Saint-Jean-de-Luz angekommen. Nachdem wir das Hüsli auf dem Camping abgestellt hatten sind wir ins Restaurant und haben es uns bei Tapas und einer Flasche Rosewein gut gehen lassen.

Am nächsten Tag sind wir dann weiter. Ziel war Bilbao. Da wir auch in Spanien die Mautstrassen meiden wollten, wurde die Fahrt recht abenteuerlich. Wir sind über schmale Strassen über einen Hügel und wieder runter und wieder rauf auf den nächtsen Hügel. Am späten Nachmittag sind wir dann auf dem Campingplatz in der Nähe von Bilbao angekommen.

Abenteuer in Bilbao


Am Morgen sind wir nach dem Frühstück mit der Metro nach Bilbao gefahren. Wir wollten uns die Altstadt und den Mercado de la Ribero anschauen. Beides haben wir gesehen. Und dazu haben wir 18 sehr freundliche Polizisten kennengelernt, haben eine Gratisstatdrundfahrt mit einer Zvilstreife der Polizei gemacht und haben das Krankenhaus und das Polizeipräsidium von Bilbao von innen gesehen.

Aber der Reihe nach. Wir sind durch die Altstadt von Bilbao spaziert und sind Richtung Mercado de la Ribera. Eine sehr schöne, moderne Markthalle direkt am Flussufer mit vielen Verkaufständen und einigen Restauarnts. Nachdem wir einmal durch die Hallen spaziert sind, hatten wir Durst und wollten auf der Terrasse etwas trinken. Bettina ging nach drinnen und holte die Getränke während Peter auf der Terasse wartete.

Peter:
Ich sass da auf der Terasse und habe auf Bettina gewartet. Dabei habe ich auf dem Handy geschaut, was wir uns noch alles ansehen wollen. Urplötzlich taucht ein Gesicht ganz nah neben meinem Kopf auf, beugt sich runter und sagt etwas zu mir. Bevor ich auch nur ein Wort sagen kann, reisst der Dieb an der Goldkette, die natürlich reisst. Mohamed (wie wir später erfahren) rennt sofort los. Behende wie ein junges Reh (gut - sagen wir - ein bisschen in die Jahre gekommener Rehbock :-) ) springe ich auf, renne hinterher und rufe "Halt, Polizia". Nach ein paar Meter gebe ich aber auf, da der Rucksack noch am Platz ist. Ich setze mich fluchend wieder hin und warte auf Bettina.

Bettina:
Ich war in der Markthalle und stand an der Theke an, um uns etwas kühles zu bestellen, da bemerkte ich, dass die beiden Barkeeper jemandem hinterher schauten. Ich meine verstanden zu haben, dass jemandem die Handtasche gestohlen wurde und kümmerte mich nicht weiter darum. Da ich immer noch am Anstehen war, schaute ich mal in Richtung Peter und sah, dass er stehend neben unserem Tisch stand und fluchte. Ich ging dann zu ihm und er erzählte mir alles. Da wir dachten, dass der Typ ja eh nicht geschnappt wird und bereits über alle Berge ist, beschlossen wir, dass wir das kühle Blonde nach dem Schrecken erst recht verdient haben. Also ging ich wieder rein und stellte mich erneut in die Schlange an der Theke. Da bemerkte ich einen Riesentumult und viele Menschen die alle in eine Richtung schauten. In der Hoffnung, dass sie den Dieb erwischt haben, rannte ich dazu und tatsächlich: da waren 4 Passanten und Mitarbeiter der Markthalle, die den Typen zu Boden drückten. Ich sagte dann einem davon, dass er Peter die Kette geklaut hat und erfuhr, dass der Dieb die Kette verschluckt habe. Mittlerweile ist die Polizei eingetroffen. Da ich dachte, dass die Kette verloren sei und der Dieb noch andere Dinge gestohlen habe (eine Handtasche wie ich glaubte), ging ich erneut an die Bar und konnte nun endlich unsere Getränke ordern. Nachdem wir die Tapas gegessen und unser Bier ausgetrunken haben überlegten wir noch, was wir als nächstes tun/anschauen wollten. Wir wollten gerade gehen, da kam jemand mit einem Polizisten und zeigte auf uns. Wir erklärten dann dem Polizsten, was passiert ist. Der nette Beamte sagte dann, dass wir den Typ anzeigen sollen, sonst müssten sie den Dieb wieder gehen lassen. Da ich immer noch der Meinung war, dass Peter ein Opfer unter mehreren war, fragte ich, was denn sonst noch gestohlen wurde. Die Überraschung war gross; Anscheinend nichts. Das heisst, die Passanten und Mitarbeiter, die den Dieb verfolgt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten hatten wussten eigentlich gar nicht, was passiert war und trotzdem reagierten sie, als Peter nach der Polizei rief. So viel Zivilcourage und Hilfsbereitschaft bin ich mir leider nicht gewohnt.

Womit Mohamed und auch wir also nicht gerechnet haben, sind die Einwohner von Bilbao. Wir sind dann mit der Zivilstreife ins Krankenhaus von Bilbao gefahren worden um den Bluterguss, den das Reissen an dem Kettchen verursacht hat zu untersuchen und zu dokumentieren und anschliessend sind wir ins Polizeipräsidium gefahren worden um eine Anzeige zu machen. Als wir fertig waren, standen wir recht ratlos vor dem Gebäude und schauten nach einem Taxi. Wir wussten ja nicht wo wir genau waren. Und schon kam der nächste hilfsbereite Mann und hat uns ein Taxi gerufen.

Viele Fotos haben wir aufgrund des Vorfalls nicht machen können. Bilbao hat eine schöne Altstadt und ist sicher eine Reise wert.



Wir sind dann noch eine Nacht geblieben und haben und am nächsten Tag ein Fondue zum Abendessen gegönnt.

Kantabrien

Von Bilbao aus sind wir weiter der Küste entlang gefahren. unser nächstes Ziel war Kantabrien. Wir wollten auf einem Camping am Meer unser Hüsli parkieren und einen Spaziergang am Strand machen. In Noja sind wir den Camping Playa Joyel angefahren. Sehr touritisch, mit hunderten von Stellplätzen, Supermarkt, Restaurant, Pool, Sportplatz und sogar eigenem kleinen Zoo. Zum Glück war Vorsaison und es waren sehr wenige Plätze belegt. Ein Strandspaziergang hat sich gelohnt wie die Bilder zeigen

Asturien

Von Noja sind wir weiter zum Faro de Ajo. dem Leuchtturm Faro de Ajo, der Leuchtturm des Knoblauchs. Der Knoblauch findet sich ausgiebig in der kantabrischen Küche. Der Name des Leuchtturms ist eigen, spezieller aber sein Design. In Spanien sind faros meist in klassischem Weiss gehalten, selten einmal in rot-weiss gestreift. So würden das Touristen üblicherweise erwarten. Der Faro de Ajo ist spektakuläres Kunstobjekt, das der kantabrische Künstler Okuda San Miguel gestaltet hat.

nach Colombres. Auf dem Camping haben wir das Hüsli abgestellt und Bettina ist mit dem Fahrrad ins Dorf und hat die Huella Indiana gemacht. Im 19. Jh. emigrierten viele Asturier nach Lateinamerika - und kamen reich zurück. Als erstes bauten sie sich Prachtvillen, die bis heute gut erhalten sind. Mit exotischen Bäumen und prächtigen Villen bewiesen die Heimkehrer ihren gesellschaftlichen Aufstieg und dass sie in Amerika zu viel Geld gelangt waren. Die Tour zeigt die prachtvoleln Gebäude und Gärten.

Von Colombres ging es dann weiter nach Candàs, wo wir für das Pfingstwochenende auf dem Camping Perlora das Hüsli abgestellt hatten und die Städte Oviedo und Avilés besichtigen wollten.

In Candas haben wir es uns gut gehen lassen und haben die einheimische Küche am Hafen in einem Restaurant genossen

Am Pfingstsonntag sind wir mit dem Bus von Candas nach Oviedo und haben die Altstadt besucht


Galicien

Am Montag sind wir dann weitergezogen. Wir sind nach Rinlo gefahren und wollten uns den Strand "Praia das Catedrais" anschauen. Der Strand heisst so, weil das Wasser die Felsen so geformt hat, dass sie aussehen wir Portale in einer Kirche.

Ein Katzensprung weiter war dann der Camping Gaivota, wo wir die Nacht verbracht haben. Ein kleiner Campingplatz mit auch kleinen Plätzen, der so einiges an Können für das Hinstellen des Hüslis erforderte. Hinten 20cm, vorne einen Meter Platz zum Rangieren.



Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach A Coruña. Auf dem Gelände der Marina gibt es einen Stellplatz für Wohnmobile, wo wir übernachtet haben.



Tags darauf sind wir dann zum Torre de Hércules. Ein römischer Leuchtturm aus dem 2. Jahrhundert und gilt deshalb auch als ältestes aktives Sichtzeichen der Seeschifffahrt



Vom Torre de Hércules ging die Reise dann weiter nach Santiago de Compostella. Wir sind zum dortigen Stadtcamping gefahren und mit dem Bus in die Stadt.

Von Santiago de Compostella aus sind wir weiter. Nächster Stopp war Ponteverda, eine kleine Stadt etwa 60 km im Süden.



Wir sind dann an diesem Tag noch weiter bis Candia auf den dortigen Campingplatz. Da sind wir 2 Nächte geblieben unter anderem weil auch mal Wäsche zu waschen war.



Portugal

Von Candia sind wir weitergezogen über die Grenze nach Portugal. Erstes Ziel war Viana do Castello, ein schönes kleines Städtchen.





Wir haben uns den Parque Campismo de Penha in Guitamãres als Basis für die Erkundung von Guitamãres ausgesucht. Auf einem Berg mitten im Wald wunderschön gelegen. Am nächsten Tag sind wir dann mit der Seilbahn runter in die Stadt und haben uns die wirklich sehenswerte Altstadt angeschaut.



Vom wirklich schönen Campingplatz mitten in einem Wald auf dem Berg Penha sind wir am Tag darauf mit dem Bus in gut 30 Minuten nach Porto gefahren und haben die schöne Stadt besichtigt.



Am übernächsten Tag sind wir dann weiter Richtung Duoro-Tal und haben uns ein Weingut in einem Seitental als Übernachtungsort ausgesucht. Nach einer Weinverköstigung am nächsten Morgen (und natürlich einladen der Kiste :-)) ging es dann weiter.



Kastilien und Leon

Wir haben Portugal verlassen und sind wieder zurück nach Spanien. Ziel war Salamanca. Wir sind zum Campingplatz Don Quijote gefahren. Am Abend sind wir angekommen, haben nach dem Abendessen noch ein bisschen Hörbuch gehört und sind danach schlafen gegangen. Wir wollten am nächsten Tag Salamanca besuchen. Salamanca ist eine wundershöne Stadt und viele sagen die Plaza Mayor sei der schönste Platz in Spanien überhaupt.



Am zweiten Abend haben wir dann ein Essen im Camping-eigenen Restaurant genossen. Wir wollten Tags darauf in das Rioja-Gebiet fahren, einige Weinbauern besuchen und den Anhänger beladen.

Rioja

Ziel war eigentlich die Bodega Protos Ribera Duero de Peñafiel wo wir Wein verköstigen und danach auf dem Campingplatz in Peñafiel übernachten wollten. Leider hatten die Bodega, trotz angeschriebener Öffnungszeiten und entsprechende Hinweise im Netz geschlossen. Da es schon später Nachmittag war, haben wir beschlossen zum Camping zu fahren und da zu übernachten. Am Abend haben wir dann eine Bodega ausgesucht und sind am nächsten Morgen zur Bodegs Finca La Emperatriz im Rioja gefahren und haben den dortigen Wein verköstigt. So füllt sich der Anhänger...
Danach sind wir ein paar Kilometer weiter zum Camping de la Rioja und haben dort übernachtet. Am nächsten Morgen ging es dann weiter zur Bodega Faustino Rivero Ulecia. Auch da haben wir nach einer Führung wiederum den Anhänger beladen.




Da wir am Anfang an San Sebastian vorbeigefahren sind, haben wir uns während der Reise entschlossen, auf dem Rückweg die Stadt zu besichtigen. Auf dem Camping in Salamanca haben wir ein Paar aus der Schweiz kennengelernt und die haben uns den Tip gegeben, auf dem Camping in Igueldo oberhalb von San Sebastian zu übernachten Da hätten Sie gute Erfahrungen gemacht. So sind wir diesen Campingplatz angefahren und haben da zweimal übernachtet und die Stadt besichtigt.





Rückweg
oder wenn einer eine Reise tut...

... dann kann er was erzählen
Der Rückweg stand wieder einmal an. Von San Sebastian sind wir darauf weiter nach Lourdes. In Lourdes haben wir auf einem Camping nahe der Wallfahrtsgrotte übernachtet. Bettina hat sich die Grotte angeschaut



Danach wieder über mautfreie Strassen einmal quer durch Frankreich nach Hause. Geplant waren drei Tage. Die ersten beiden Tage funktionierte alles wie am Schnürchen. Wir sind vom Camping in Lourdes zu einem Wohnmobilstellplatz in Laguépie gefahren und haben eine ruhige Nacht im kleinen Städtchen am Fluss verbracht. Am nächsten Tag sind wir weitergefahren und sind in Villefranche-sur-Saône gelandet. Auf dem dortigen Wohnmobilstellplatz haben wir zu letzten Mal übernachtet und wollten dann am Freitag früh am Morgen losfahren, damit wir vor dem Wochenendverkehr zuhause sind. Wollten...
Am Morgen startete unser Hüsli nicht mehr. Die Batterie hatte den Geist aufgegeben. Also Pannendienst anrufen, der auch prompt kam. Nach Startrhilfe lief der Motor wieder. Wir sind in eine nahegelegene Garage gefahren um zu schauen, ob wir die Batterie ersetzen können. Natürlich hatten sie die Batterie nicht an Lager. Wir sind also weiter Richtung Heimat gefahren. Wenn der Motor ja mal läuft, dann sollte es funktionieren. Nach der Grenze in der Schweiz wurden wir von einem vorbeifahenden Auto darauf aufmerksam gemacht, das etws mit dem Anhänger nicht stimmt. Also auf der Autobahn auf dem Pannenstreifen anhalten. Und siehe da, wir hatten einen platten Reifen am Anhänger.


Also wieder Pannendienst anrufen... Nach etwa anderthalb Stunden war der Pannendienst da. Natürlich konnten wir den Motor nicht mehr starten. Also wieder Starthilfe. Der Pannendienst hat den Anhänger aufgeladen und mit uns im Schlepptau in eine Fachwerkstatt für Reifen gebracht. Natärlich hatten die den Reifen nicht an Lager. So sind wir ohne Anhänger nach Hause gefahren und kamen prompt in den Stau. Abends um 8 Uhr waren wir zuhause und nach einer Pizza vom Lieferdienst und einer Dusche sind wir todmüde ins Bett gefallen.
Trotz allem waren es wieder wunderschöne Ferien und wir haben die Zeit genossen.



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